Schon frühzeitig bildete sich bei den freien Bergleuten ein ausgesprochener Standes- und Berufsstolz heraus. Gefördert wurde dieser durch die ausdrückliche Anerkennung als Silberbergmann und durch verschiedene Privilegien seitens der Landesherren.
Die wichtige Rolle des Silberbergbaus für die Finanzlage des Landes fand ihren Niederschlag in der Betriebsorganisation, der staatlichen Wirtschaftslenkung, der Einführung wichtiger Neuerungen in der Technik, frühe berufständische Organisiertheit, Ansätze einer sozialen Absicherung und anderes mehr.
Daneben wurde dieser Bergbau Ausgangspunkt einer eigenen bemerkenswerten Kultur, die weit über den wirtschaftsorganisatorischen und technischen Rahmen hinauslangte und die die Arbeits- und Lebensweise der Bergleute reflektiert. Der Bergmann gestaltete seine Arbeitswelt nach, versah seine Arbeitsgeräte und seine Kleidung mit dekorativen Elementen. Traditionen der heimatlichen Volksarchitektur spiegeln sich in den bergmännischen Tagesgebäuden wieder.
Die Bergleute entwickelten und pflegten eine eigenständige Sprache und brachten einen reichen Schatz an Bräuchen, Liedern, Musik, Sprüchen und Sagen hervor.