Brand-Erbisdorf

Die Zeit von 1898 bis 1913

Am 18. Mai 1898 fand im Hotel Kronprinz (heute Brander Hof) die Gründungsversammlung der Stuhlfabrik AG statt. Am 6. Juni 1898 begannen die Vorbereitungen für den Bau der Industrie in der Wettinstraße.
Am 29. November 1898 war die Einweihung des ersten Gebäudes der Stuhlfabrik.

  • Vorsitzender des Aufsichtrates:
    • O. Rühle (Kaufmann in Freiberg)
  • Mitglieder des Aufsichtsrates:
    • R. Kittler (Apotheker in Brand)
    • G. Leonard (Kaufmann in Freiberg)
    • R. Günther (Kaufmann in Freiberg)
    • O. Börner (Gutsbesitzer in Obercarsdorf)
    • O. Cordes (Kaufmann in Freiberg)

Um 1900 beträgt die Jahresproduktion 140.000 Mark. Es entsteht eine Elektrische Zentrale für Brand mit Ausbeute der Dampfkraft des Betriebes.

1901 werden Vorstand und Aufsichtsrat gewählt: Der Kaufmann Robert Helbig aus Brand wird Vorstandvorsitzender dazu kommen 6 Aufsichtsratsmitglieder.

1901 beträgt die Jahresproduktion 165000 Mark Dividende für die Aktionäre.

1902 – schwierige Zeiten führen zu Einbrüchen in der Möbelbranche.

1903 – Jahresproduktion für 210.000 M.

1904 – Jahresproduktion für 240.000 M.

1905 – Jahresproduktion für 265.000 M. 4 % Dividende.

1906 – Jahresproduktion für 290.000 M. 6 % Dividende.

1907 – Reingewinn 10.417 M. 6 % Dividende.

1908 – Reingewinn 4.532 M. Geringe Nachfrage, hohe Materialkosten.

1909 – weiterer Umsatzrückgang.

1910 – Betriebsreorganisation und Kauf besserer Maschinen.

1911 – Reingewinn 1059 M.

1912 – 17 Wochen Streik. Der Prokurist Fink ignoriert die Anweisungen des Vorstandes und manipuliert zu seinem Vorteil.

1913 – Die Ware muss billig verkauft werden. Um das Renomee zu wahren, wird an bekannte Kundschaft Billigware nicht verkauft. Die Verluste wurden durch große Lagerbestände und ungangbare Fertigware verursacht. Nach der Entlassung der Geschäftsführung Entlassung der Hälfte der Arbeiter und Reduzierung der Lager. Dadurch sollte die Krise überwunden werden.

Die Zeit von 1913 bis 1945

1913/14 – Der Erste Weltkrieg beginnt. Weitere Verluste, Minderung zum Teil durch spätere Heereslieferungen.

1914/15 – Gottfried August Wilken wird alleiniger Vorstand. Durch Fabrikation von Kriegsmaterial und Anlauf der Friedensproduktion werden ansehnliche Gewinne erzielt.

30. Oktober 1915 – Durch einen Brandschaden in einem Fabrikflügel entsteht ein Schaden in Höhe von 19.053 M.

1916/17 – Ausgabe von 35 Aktien zu je 1.000 DM, große Nachfrage bis März 1920, ab April völlige Stockung durch rapide Preisentwicklung.

1920 – Gottfried August Wilken alleiniger Vorstand. August Wilken (Kirchenrat in Hannover), Vorsitzender des Aufsichsrates Hans Wilken aus Hamburg, Josefine Wilken aus Brand -Erbisdorf, im Aufsichtsrat. Der Betrieb geht völlig in die Herrschaft der Familie Wilken über.

1921/22 – Große Nachfrage der Fabrikate bringt einen Reingewinn von 2.849.843 Mark.

ab 1922 – Vorstand und Aufsichtsrat nur Mitglieder der Familie Wilken

1924/25 – keine Dividende, Löhne von Juli 1924 bis Juni 1925 verdoppelt

25. Januar 1925 – Aufsichtsratsvorsitzender August Wilken verstirbt

1926 – 10 % Aktionärsdividende

1927/28 – Erhöhung des Stammkapitals von 250.000 Mark auf 400.000 Mark durch Aktienausgabe 12% Dividende

1928/29 – gleicher Umsatz, keine Dividende

1929 bis 1933 – große Verluste durch Auftragsmangel

1930/31 – Herabsetzung des Grundkapitals von 600.000 Mark auf 225.000 Mark

30. Juni 1933 – durch Herstellung von Billigprodukten in anderen Firmen werden Qualitätswaren kaum gekauft, deshalb droht Stilllegung des Werkes

1934 – Veräußerung von 35.000 Mark Aktien zum Schuldenabbau

1936/37 – Verbesserung der Auftragslage durch Nachfrage wervoller Produkte

1941/42 – Jahresgewinn 8319 Mark

1942/43 – extrem große Nachfrage 40.874 Mark Gewinn

1945 – Nach dem Krieg geht der Betrieb in Volkseigentum über, der als “VEB Erzholz” oder “VEB Sitzmöbelindustrie” bekannt wurde.

Die Zeit von 1945 bis 2000

1. Januar 1957 – Vereinigung mit dem VEB (K) Möbelfabriken Brand-Erbisdorf zum VEB Sitzmöbelindustrie (Erzholz) Brand-Erbisdorf.

1. März 1966 -weitere Betriebszusammenlegung mit dem VEB Stuhlfabrik Oederan zum VEB Vereinigte Sitzmöbelindustrie Brand-Erbisdorf – VVB Möbel Dresden. 351 Arbeitnehmer beschäftigt.

Ab 1975 – VEB Vereinigte Sitzmöbelinsdustrie Neuhausen, Werk Brand-Erbisdorf. Abnehmer sind die Sowjetunion, England, BRD, Westberlin, Frankreich, Schweiz und Inland.

1990 – schwerwiegende Absatzprobleme mit der Wiedervereinigung.

30. Juni 1990 – Entlassung aller Mitarbeiter bis auf 12. Gebäude an der Külzstraße übernimmt die Möbelhandelsfirma Alco von der Treuhand-Gesellschaft. Ausbau zu einem leistungsfähigen, modernen Geschäftshaus.

Juli 1990 – Kooperationspartner in Italien gefunden für Standort Kohlenstraße. Brander Sitzmöbel GmbH bezieht neuen Standort im Industriegebiet Nord in Brand-Erbisdorf.

2000 – Sitzmöbel GmbH stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren.

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