Brand-Erbisdorf

Lewy & Co.

Im Jahre 1882 gründeten die Herren Hermann Hirsch und Louis Lewy in Chemnitz eine Firma, die die Fabrikation von Handschuhen und Strümpfen betrieb. Die Gründer verstanden es, der Firma in kurzer Zeit einen Namen zu machen.

Nach mehrfacher Vergrößerung des Chemnitzer Betriebes errichtete man auch außerhalb, u. a. auch in Brand eigene Fabrikbetriebe. In letzterem Ort wurde im Jahre 1905 das eigene Fabrikgebäude bezogen.

1904 wurde der Grundstein zu dem an der Grenzstraße 31 G liegenden umfangreichen Fabrikgebäude für eine mechanische Stickerei gelegt, und im Juni 1906 konnte der Betrieb in diesem eröffnet werden. Die Firma hatte zeitweilig bis zu 100 Arbeitnehmer, vor allem weibliche Arbeitskräfte, beschäftigt.

Ab dem Jahre 1932 war eine Wende in der Strumpfbranche zu verzeichnen. Durch den ständigen Rückgang konnten längst nicht mehr alle Mitarbeiter bleiben und alle Räumlichkeiten genutzt werden.

Mit der Verordnung über den Einzug des jüdischen Vermögens am 03.12.1938 wurde der Kaufmann Richard Nötzold neuer Besitzer und führte die Firma am 01.05.1939 unter der Bezeichnung Richard Nötzold als Strumpffabrik weiter.

Die jüdische Firmenbezeichnung sollte sofort nach der Übernahme gelöscht werden. Die neue Firmenbezeichnung durfte keine Hinweise auf den jüdischen Vorbesitzer enthalten. Jüdische Angestellte, Reisende und Vertreter durften nicht übernommen werden. Die Käufer mußten sich verpflichten, Waren ausschließlich von arischen Herstellern und Lieferanten zu beziehen.

Lageplan der Fa. Nötzold von 1957
Heute erinnert uns nur noch ein baufälliges Gebäude an die Firma Louis Lewy & Co.

Korsettfabrik

Die Korsettfabrik wurde im Jahre 1900 gegründet. Sie existierte in Brand-Erbisdorf 4 Jahre.

Seit 1. Januar 1919 übernahm Georg Uhlemann die Fabrik und führte sie als Spinnerei.

Ab 1935 übernahm die Familie Hildebrandt & Hammerschmidt das Gebäude zur Kunstharzproduktion.

Das Objekt ist das heutige Arbeitsamt.

Sauer

Am 26. Januar 1936 wird dem Strickwarenfabrikanten Adolf Sauer, Freiberg, Mühlgasse Nr. 6, ein Baugenehmigungsgesuch erteilt, für die Errichtung eines Fabrikanbaus auf dem Flurstück Nr. 274 m.

Hergestellt werden zu dieser Zeit Strick- und Wollwaren, Strümpfe aller Art, Trikotagen usw. Der Betrieb bot vor allem der weiblichen Einwohnerschaft von Brand-Erbisdorf Arbeit und Brot.

  • Ab dem Jahre 1941 werden in der Produktion für das deutsche Heer Schlupfjacken, Tropenjacken und Socken produziert.
  • 1944 ist die Firma Unterlieferant der Freia GmbH Freiberg.
  • Mit Ende des II. Weltkrieges wird Adolf Sauer enteignet.
  • Ab 1953 zählt die Firma wahrscheinlich zu den VEB Eichsfelder Obertrikotagenwerken.
  • 1957 zieht die NVA aus dem Wohngrundstück aus. Nun wird das Gebäude als Wohnhaus der Stadt genutzt.
  • 1989 erfolgt der Verkauf an die Familie Thomas.
Das Gebäude ist die heutige Volkshochschule.

Wir bitten Sie uns Bild- und Textmaterial über die Firmen zukommen zu lassen, um die Seite erneuern und vervollständigen zu können. Vielen Dank!

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